Wednesday, January 6, 2021

Das Ende einer langen Reise

Trotz der Dringlichkeit der Lage und dem Kampfeslärm von draußen wird die Werkstatt des verdorbenen Alchimisten schnell von Thass-Altea und der einen Hälfte der Gruppe durchsucht, während die Andere mit Oslarelar gemeinsam entflammbare Materialien auf den geschundenen Körper des Massenmörders leert und sie auch sonst im Raum verteilt. Es finden sich noch einige Dinge, welche in der Schlacht helfen könnten, also fühlen sich die Schicksalswanderer in ihrer Entscheidung bestätigt, bevor sie ein Streichholz hinter sich werfen und die Explosion beim Hinausschlendern keines Blickes würdigen.

Während hinter ihnen der entweihte Tempel der Hanali Celanil von vielfarbigen Flammen gereinigt wird, stellen sich die Elfen dem Chaos, das in den Straßen herrscht. Kämpfer rennen hierhin und dorthin, es ertönen Hörner und Kampfesgeschrei, ständig entbrennen kleinere und größere Scharmützel, und über allem liegt Rauch wie ein Leichentuch. Es ist im ersten Moment nicht klar wer flieht und wer vorrückt, oder ob alle vielleicht beides gleichzeitig tun. Isleth versucht sich einen Überblick zu verschaffen, doch dieses Schlachtfeld ist selbst für eine den Krieg gewohnte Elfe zu chaotisch. Also folgt man dem ursprünglichen Plan, und mit Kriegsliedern auf den Lippen die Aenialis zu Tränen rühren würden, stürzt man sich ins Getümmel. Zaubersprüche fliegen, Schwerter wirbeln, und die Schicksalswanderer wogen wie eine Sturmflut die Hauptstraße hinauf. Weder Orks noch Oger noch vereinzelte Drow können hier bestehen, und eine Spur aus verheerten Leibern zeichnet den Weg der Helden.

An der Statue der Göttin trifft man nicht wie erhofft auf die anderen Streiter von Evereska, sondern auf ein Trio aus Frostriesen, welches gemeinsam mit ihren Drow-Aufpassern versucht die Orks in der Gegend wieder unter Kontrolle zu bringen. Schauerliche Gesellen sind die Riesen, einer gerüstet wie ein Jarl, in stacheliger Vollrüstung und finsterer Maske aus Eisen, einer in Felle und Häute gehüllt wie man sich einen Riesen aus Schauermärchen vorstellt, und der letzte zwar ziemlich beleibt, aber dennoch gefährlich und übelriechend. Die Drow sind nicht weniger finster, zwei das perfekte Abbild von Assassinen, gekleidet in dunkles Leder mit Säbel und vor Gift triefender Handarmbrust, der Anführer ein arroganter Fatzke mit abenteuerlicher Turmfrisur und Duellnarben. Während Oslarelar’s abfällige Bemerkung über die Frisur des Drow im Lärm untergeht, erschafft Aelea eine grün schillernde Wand, die mehrere Orks glatt entzweischneidet und das Schlachtfeld in zwei Hälften teilt. Als Dank wird sie von mehreren Armbrustbolzen getroffen und geht in Deckung. Der Rest der Gruppe konzentriert sich unterdessen auf die beiden Riesen die in diesem Teil des Schlachtfeldes sind, während sie immer wieder die jämmerlichen Angriffe von Orks und anderen Drowsklaven beiseite wischen als wären sie nicht mehr als ärgerliche Fliegen. Die beiden Frostriesen nehmen die Herausforderung an und schwingen ihre riesigen Keulen und Äxte, während ihr untersetzter Kumpane etwas betreten die wabernde magische Wand anstarrt, die ihm knapp bis unters Kinn reicht und ihn von seinen Freunden trennt. Die Dummheit des Riesen verfluchend klettert einer der Assassinen auf ein nahes Dach, um Aelea zu finden und ihr den Rest zu geben, kann aber nur für einen Sekundenbruchteil Tanyl inmitten der von ihm abgegebenen magischen Rauchwolke vage sehen. Der reflexartig gefeuerter Bolzen verfehlt den Aasimar-Elf aber meterweit. Aelea beschwört unterdessen aus ihrer Deckung heraus ein Feuerelementar, was zwar eine Unzahl Orks einäschert aber kurzerhand vom Anführer der Drow wieder gebannt wird. Das hindert ihn aber daran in das Duell Elfen gegen Riesen einzugreifen, und dieses nimmt eine rasante Wendung. Bisher war es relativ ausgeglichen, aber der schwer gerüstete Riese blutet bereits aus einigen Wunden, welche Thass-Altea, Isleth und Oslarelar ihm zugefügt haben. Der Hüne gerät darüber in Rage, und mit einem ohrenbetäubenden Krachen fährt seine Keule auf Oslarelar hinab, was den Elfen auf den ersten Blick unangespitzt in den Boden treibt. Doch das Lachen des Riesen bleibt ihm im Halse stecken, als Oslarelar vom Schicksal begünstigt aus der Staubwolke auftaucht, und sich im wahrsten Sinne des Wortes den Arm des Riesen hinaufschneidet, bevor er dessen Stimme mit einem gezielten Kehlstich befreit und für immer zum Verstummen bringt. Beflügelt von diesem Erfolg fordert der Schurke den jetzt ungeschützt stehenden Anführer der Drow zum Kampf auf, was dieser arrogant grinsend annimmt. Isleth und Thass-Altea nehmen sich derweilen des anderen Riesen an und fügen ihm schwere Wunden zu, doch gerade Frostriesen sind ein zähes Volk, und Schmerzen gewohnt, weshalb noch einige Axthiebe fast ihr Ziel finden und gefährliche Schnitte verursachen, bevor auch dieser Riese nach einem Sehnenschnitt des Jägers zu Boden stürzt, wo sein Gefluche von Isleth und ihrem magischen Schwert abrupt beendet wird. Zwischen dem Drowanführer und seinem Offizier taucht nun plötzlich ein bizarres Wesen auf, das aus nicht viel mehr als drei langen Armen rund um ein riesiges Maul besteht. Ein Xorn, ein Juwelen fressendes Erdelementar, beschworen von Aelea. Es richtet zwar wenig Schaden an, aber seine von Steinen gespickte mineralische Haut ist für die feinen Rapiere und Armbrüste der Drow fast undurchdringlich. Oslarelar wünscht sich unterdessen ähnlich harte Haut, denn sein Kampf gegen den Anführer ist eher durchwachsen. Zwar kann er sich behaupten, und dem Drow einige tiefe Schnittwunden zufügen, doch kassiert er im Gegenzug fast ebenso viel Schaden, denn der Drow ist zwar ein Geck, aber ein fähiger Duellist. Und zu allem Überfluss beginnt das berühmte Schlafgift der Drow in seinen Adern zu brennen. Gemeinsam mit dem Xorn hält er Stand, aber die Zeit arbeitet gegen ihn. Der letzte Riese hat es derweilen um die grüne Wand herumgeschafft, was sich als fataler Fehler herausstellt, denn er wird von Jäger und Barbarin erwartet, welche ihn nach der Übung mit den beiden anderen Riesen fast verächtlich leicht zu Boden schicken. Ähnlich ergeht es dem Dach-Drow, welcher in der Rauchwolke vor ihm nach Magiern sucht, und auch einiges findet. Zuerst einen grinsenden Tanyl, danach einige sehr ereignisreiche Sekunden, und schließlich was auch immer einen Drow im Jenseits erwartet.

Der Kampf beginnt sich für die Verteidiger Evereskas zu drehen, und der stark in Bedrängnis geratene Oslarelar vernimmt hinter sich ein ihm nur zu gut bekanntes Siegesgebrüll. Mit einer Finte landet er noch einen letzten Hieb, tritt danach geschickt zur Seite und zieht sich in die Schatten zurück, das Duell anscheinend aufgebend. Doch noch bevor der Drow-Geck darüber triumphieren kann wird er von einer ballistischen Isleth getroffen, welche wie ein Meteor durch das Getümmel rast, eine Bugwelle aus Orks vor sich hertreibend, dicht gefolgt von Thass-Altea und Nimgur, die kaum mithalten können, während sie wild um sich hieben, kratzen und beißen. Den Angriff der Elfe kann der Drow zwar gerade so abwehren, aber als er sieht das seine Riesen alle gefallen sind zerbricht sein spröder Mut wie billige Keramik. Mit Panik in der Stimme ruft er zum Rückzug und wirft einige Orks zwischen sich und die wütenden Elfenkrieger, bevor er mit eingezogenem Schwanz auf einer übel riechenden Spur vom Platz rennt, dicht gefolgt von seinem Gefolgsmann, der sich in letzter Sekunde von dem ebenso wütenden Xorn lösen kann. Die Schicksalswanderer fluchen ihm hinterher, beginnen dann aber den Platz systematisch von Orks zu säubern, um sich neu zu formieren. Isleth klettert auf eine nahe Ruine und kann sich endlich einen Überblick verschaffen. Der Kampf in diesem Teil der Stadt scheint sich für die Allianz zur Befreiung Evereskas zu entscheiden, und mit einem Freudenschrei deutet Isleth nach Westen, wo in der Menge grauer Leiber und schwarzer Lederpanzer plötzlich silberne Kettenhemden und waldgrüne Umhänge auftauchen. Die Truppen von Evereska sind hier! Und Aenialis ist bei ihnen!

Die Freude über das Wiedersehen und den Etappensieg dauert noch nicht lange, da fährt ein unglaublich gewalttätiges Beben durch die Erde, welches Elfen, Orks und Ruinen gleichermaßen umwirft. Staub steigt in der ganzen Stadt auf, und das ohnehin schon chaotische Getümmel wird noch schlimmer. Einzig Tanyl, der sich rechtzeitig in die Luft erhoben hat, und der geschickte Nimgur können auf den Beinen bleiben. Die Stimme des Erzmagiers Rhaellen Darthamel ertönt in den Köpfen der Helden, er ist unterwegs zum Sammelpunkt weiter nördlich, genau wie der Erzdruide, doch sie haben keine guten Nachrichten. Die wiedervereinigten Schicksalwanderer suchen sich ihren Weg durch die Ruinen, kommen kurz vom Weg ab und werden von einer sterbenden Drowhexe mit bösen Zaubern beworfen, können aber schließlich den Treffpunkt mit weiteren überlebenden Elfen, dem Druiden Gervas Imnesfer und Rhaellen Darthamel erreichen. Der anschließende Kriegsrat legt den Ernst der Lage dar. Die Schlacht in weiten Teilen der Stadt ist geschlagen, und die Elfen haben an fast allen Orten einen hart erkämpften Sieg errungen. Doch das scheint gegenstandslos zu sein, denn die drohende Niederlage vor Augen, und mit brennendem Wahnsinn darin, begannen die wenigen Drow-Priesterinnen in der Kronwolkenburg als Reaktion mit einem Ritual, welches weit jenseits ihrer finsteren Grenzen lag. Die Explosion, die große Teile der Festung einstürzen ließ, und das Beben waren Nebenwirkungen einer Wunde die in die Realität gerissen wurde, als ein großer Dämon aus dem Abyss sich einen Weg in die Welt bahnte. Die Ketten des Drowrituals schüttelte er mit einem Lachen ab, und metzelte die kreischenden Drow um sich herum kurzerhand nieder, bevor er sich in den Kampf mit dem Zomok stürzte. Der vom Feywild verstärkte Drache war ein Halbgott, aber gegen die Niedertracht des Abyss konnte er nicht bestehen. So fiel der Zomok, sein Versprechen alles für Evereska zu geben gehalten. Das Böse das nun in der Burg regiert hat einen Namen: Sloth-Drakkus, der Balor, löschte Drow, Ork und Elf gleichermaßen aus, und nur knapp konnten die Anwesenden entkommen.

Die Lage erscheint aussichtslos, und Rhaellen drängt die Helden den Angriff abzubrechen, um sich mit den Überlebenden zurückzuziehen, denn die Drow sind vertrieben, doch die Stadt gehört nun einem höheren Dämon. Auch der Erzdruide scheint kurz davor seinen Beitrag an Evereska als erfüllt anzusehen, und die Apelle von Aenialis, Thass-Altea und Oslarelar an den Heldenmut der beiden werden nur kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Da erhält Aelea eine Eingebung von ihrem verschwundenen Gott Mythrien (glaubt sie). Der Druide und der Erzmagier müssen sich in einem Ritual opfern, welches die Helden ausreichend stärken würde, um eine Chance zu haben den Balor in die unendliche Finsternis der niederen Ebenen zurück zu treiben. Dieses Ritual würde auch bedeuten, die Reste des Mythals von Evereska anzuzapfen und damit wahrscheinlich zu zerstören, was im genauen Gegensatz zu den Prinzipien Mythriens liegt. Doch dieser leise Zweifel wird vom religiösen Eifer Aeleas hinweggefegt. Mangels Alternativen steht ihr redegewandter Cousin Oslarelar ihr bei, was ausreicht um die beiden alten Elfenmagier zu überzeugen alles für Evereska zu geben, wie so viele andere Elfen an diesem Tag auch. Die Helden versprechen den beiden Magiern ein Denkmal zu errichten, und man bittet sie um einige letzte Worte. So seien sie hier aufgezeichnet, die letzten Worte von Rhaellen Darthamel, Erzmagier von Evereska:

„Für diesen Blödsinn ist keine Zeit mehr!“

Den Umständen entsprechend eigentlich ganz gute letzte Worte, wie Oslarelar findet. Das Ritual ist überraschend schnell vollzogen, und sowohl Magier wie auch Druide zerfallen zu leuchtendem Staub, der gleichfalls vom Himmel zu regnen scheint und die Anwesenden bedeckt, bevor der von Aelea ausgehende göttliche Glanz alle blendet. Die Hand der Götter (oder was auch immer Aelea Macht verleiht) schlägt eine Schneise der Verwüstung durch die Stadt, und mit einem Mal finden sich die Helden vor der Kronwolkenburg wieder, vor göttlicher Macht strahlend, hinter ihnen das Licht der langsam untergehenden Sonne, vor ihnen der vor Lachen brüllenden Dämon, der brennend auf der gewaltigen Leiche des Zomok steht und seine Axt zu Gruß erhebt.

Der anschließende titanische Kampf stellt das Ende einer langen Reise mit vielen Jahren von Abenteuern, Entbehrungen, Nahtoderfahrungen, Reisen ins Feywild und Underdark dar. Eine Reise voller Verrat und Treue, Jubel und Trauer, Erfolg und Niederlagen. Und er ist erschreckend schnell vorbei. Die Schicksalswanderer stürmen vor, angeführt von Isleth, die sich auf Drachenschwingen in die Luft erhebt und dem Dämon entgegenspringt. Mit einer knappen Geste seiner Peitsche klatscht der Balor Isleth zu Boden, bricht ihren Willen und dreht sie gegen ihre Freunde. Auch der Rest der Gruppe wird entweder von der Feueraura des Dämon geröstet, kann seine stahlharte Haut nicht durchdringen, oder scheitert mit Zaubern an seinem unheiligen Widerstand. Wenige Sekunden nachdem sie von Mythrien beflügelt in den Kampf gestürmt sind, liegt die Hälfte der Gruppe im Staub, und der Rest ist entweder kurz davor auch den furchtbaren Wunden zu erliegen, oder versucht sich verzweifelt aus Peitschenumwicklung und Geistesgefängnissen zu befreien. Soll es das gewesen sein? Soll die Reise der Schicksalswanderer so lang gewesen sein, nur um im letzten Moment zu scheitern? Die Würfel des Schicksals rollen über das Spielfeld der Götter und zeigen...

...eine Doppelsechs.

Der bisher vom Schicksal arg gebeutelte Thass-Altea, der am heutigen Tage mehr mit seinem Schwert und seiner Rüstung zu ringen schien als mit dem Feind, und so oft von seinen Kumpanen gerettet wurde, dass er fast den Glauben an sich selbst verloren hat, musste sich in Wirklichkeit nur für diesen Moment schonen. Unter Aufbietung all seiner Kraft trotzt die Trumpfkarte Evereskas der Flammenaura, duckt sich unter der dornenbesetzten Peitsche hinweg, springt mit einem geschickten Salto über die Axt die nach seinem Kopf dürstet, stößt sich vom muskulösen Oberschenkel des Slott-Drakkus ab und schlägt ihm mit einem titanischen Hieb selbst den Kopf ab. Für einen Augenblick scheint die ganze Welt stillzustehen, und das Universum den Atem anzuhalten. Dann zerplatzt der Dämon in einer Feuerwand, die Elfen werden wie zerbrochene Puppen gegen die umliegenden Gebäude geschleudert, und alles wird schwarz.

 Bis ein sanftes Licht erscheint.

 Man findet sich in einem bizarren Traum wieder, wo hübsche Elfenmaiden sich in Mitglieder von Bregan D’Aerthe verwandeln. Halt nein, der Teil ist leider wahr. Aber dafür ist es kein Traum, sondern ein Feldlazarett, und warum Jarlaxle und Kimuriel sich als Krankenschwestern verkleidet haben ist zuerst auch unwichtig, ein Schadensbericht steht an. Eines ist leider schnell traurige Gewissheit: Aelea Dormenor, Stimme des Mythrien, Geliebte der Isleth, hat den letzten Kampf nicht überlebt. Zu mächtig war die Energie die durch ihren Körper kanalisiert wurde, zu nahe stand sie der Explosion in der Slott-Drakkus wutentbrannt wieder ins Abyss gefahren ist. Die anderen überlebten wie durch ein Wunder, einige Narben reicher, aber insgesamt siegreich, wie ihnen die beiden Drow erzählen, bevor sie ihnen gute Erholung wünschen und sehr unheilvoll ein späteres Treffen versprechen. Was auch bald klar wird: Die Stadt wurde befreit, doch ein wirklicher Sieg ist es keiner. Von tausenden Elfen die vor dem Hinterhalt der Drow hier gelebt haben sind kaum ein paar hundert verstörte Überlebende übrig, und fast die gesamte Stadt liegt in Trümmern. Das Mythal ist genauso zerbrochen wie alle Heiligtümer, und die Ruinen wimmeln nur so von Orks und anderen Überbleibseln der Drow-Besatzung. Überlegungen die Ruinen zu schleifen und als Mahnmal zurückzulassen werden sofort von den Schicksalswanderern beiseite gefegt, und nach kurzer Unterredung wird klar, dass die Helden nach der Schlacht mit die ranghöchsten Elfen in einigen Meilen Umkreis sind. So bildet sich schnell ein Übergangsrat, der entscheiden soll wie Evereska aus der Asche wiederaufgebaut werden soll.

So endet die Geschichte der Schicksalswanderer, doch sollen hier noch einige Worte niedergeschrieben werden zu dem, was in den folgenden Jahren geschieht. Unter der Leitung der Dormenors können die Reste der Stadt tatsächlich gehalten werden, und es wird mit dem Wiederaufbau begonnen. Da die Waldläufergeneralin Riniasell aus dem Wealdath ebenso überlebt hat wie der Korsar Dentuar Aothren und Linn Lanerel von der Armee Evereskas, können die Helden deren Kontakte nutzen. Auch kehren mit der Zeit immer mehr Elfen, welche sich nach dem Fall der Stadt in alle Winde zerstreut hatten, in ihre alte Heimat zurück um zu helfen wo sie können. Doch nicht alles ist einfach, die Elfen von Silverymoon sind zwar willkommene Freunde, versuchen aber mehrmals sich mehr Mitspracherecht zu sichern als ihnen zusteht. Auch Bregan D’Aerthe will zufrieden gestellt werden, und fordert im Gegenzug für ihre Hilfe Handelsprivilegien, was vielen Überlebenden sauer aufstößt. Doch Silverymoon kann besänftigt werden, mehr durch ihr Bewusstsein für das Symbol das Evereska ausmacht als durch Verständnis, und Bregan D’Aerthe kann im Zaum gehalten werden, so das der Handel zwischen Ober- und Unterwelt zögerlich aber doch in Gang kommt. Während Tanyl, Thass-Altea, Aenialis und Oslarelar sich größtenteils den Regierungsgeschäften nachgehen wird der Ruf, nach dem der temporäre Rat eine permanente Regierung werden soll immer lauter, was vermutlich auch mit den sanften Manipulationen eines gewissen Schurken zusammenhängt. Isleth begibt sich auf eine Queste um ihre Geliebte Aelea wiederzubeleben, doch scheint es so, also ob die Umstände ihres Heldentodes das unmöglich machen. So spendet man ihr eine eindrucksvolle Statue (flankiert von ganz leicht weniger eindrucksvollen Statuen von Darthamel und Imnesfer) vor der Baustelle des entstehenden neuen Tempels des Mythrien. Auch Oslarelar erhält nur wenig gute Nachrichten bei seinen Versuchen die Reste seines Teils der Familie zu finden. Zwar kann seine Mutter unter den Überlebenden gefunden werden, aber seine Schwester, die er kaum kennenlernen durfte, verstarb im Exil an einer magischen Krankheit. Von Trauer gebeutelt flüchtet seine Mutter in die Arme der Kirche von Tiandra, was ihr Neffe Aenialis sehr gut findet, Oslarelar selbst mit einem Seufzen duldet.

Von all dem hat Aelea nichts erfahren. Denn alle wurden noch ein letztes Mal von Bregan D’Aerthe getäuscht. Die Magiern ist nicht etwa tot, sondern wurde im letzten Moment von Kimuriel vom Schlachtfeld teleportiert und durch Drowalchemie und finstere Magie vor dem Tod bewahrt. Aus Gründen die außer ihm keiner versteht hat Jarlaxle einen Plan für Aelea. Er will sie auf ihrer Queste, ihren verschwundenen Gott wiederzuerwecken, unterstützen, aber auf seine eigene Art. Das bedeutet magische Fesseln um Körper und Geist, und scheinautonome Aufträge im Unterreich, gebunden an den immer lächelnden Drow, unfähig sich bei ihren Freunden und Verwandten zu melden. Ob dieses Schicksal eine Gnade oder eine Verdammung darstellt, das weiß allein Aelea, während sie in den Tiefen unter der Welt nach Hinweisen auf Mythrien und das von ihm gehütete Artefakt sucht.

Das Ende einer Ära liegt hinter ihnen, vor ihnen lange Jahre des Wideraufbaus und der Ungewissheit. Doch mit Vertrauen in ihre Familie, dem Glauben des Volkes an sie und der Hilfe der Götter sind sich die Schicksalswanderer sicher, dass die neue Ära eine des Glanzes für das aus der Asche aufsteigende Evereska sein wird.

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