Saturday, February 8, 2020

Die Windungen des Wurms, ein unfreiwilliger Umweg in die Finsternis, und eine unerwartete Abkürzung

48. bis 50. Tag im Feywild, plus 5 Stunden Phlegetos (Wahrscheinlich 5 Tage im Feywild)

Angeschlagen vom letzten Kampf gegen die Wyverns suchen Tanyl, Isleth, Aenialis und Oslarelar nach einem Unterschlupf für die Nacht, obwohl Aenialis sofort zur Höhle des gesuchten Untiers weiter wandern will. Er wird aber einstimmig überstimmt. Als Unterschlupf dient ein Felsüberhang. Die Elfen müssen nach dem Absturz Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, um in dieser surrealen Umgebung zurecht zu kommen, denn sollte dieser Überhang instabil sein, könnten sie in der Nacht zerquetscht werden.  Die Nacht verläuft bis auf allgegenwärtiges Lindwurmgebrüll und immer wieder abgehendes Geröll ruhig, und am nächsten Tag stellt sich heraus, dass der Weg bis zur Höhle weiter ist als gedacht. Ein weiterer Tag in diesem lindwurm- und magmaverseuchten Gebirge steht an. Es wird nochmals Nachtruhe gehalten, wieder ohne Zwischenfall. Am Tag darauf finden die Helden den entscheidenden Anhaltspunkt: Das Skelett eines antiken fossilen roten Drachens, welches den Eingang zur Höhle des gesuchten Wesens andeutet. Kurz darauf geraten die Elfen in die Nähe der Höhle. Sie können sie schon sehen. Doch ein Nest von 5 Lindwürmern versperrt den Weg. Geführt von Oslarelar schaffen es die Schicksalswanderer unentdeckt an dem Nest vorbei zu kommen.

Im finsteren Inneren der Höhle ist die Bestie schnell gestellt. Ein wahrhaft gigantischer Lindwurm, offensichtlich durchzogen mit Feuermagie, stellt sich den Helden entgegen. Oslarelar, noch traumatisiert von seiner letzten Begegnung mit Lindwurmgift, hält sich zurück und schießt mit seinem Bogen, während sich Isleth mit Gebrüll auf den Lindwurm stürzt und ihn zu Boden ringt, dicht gefolgt von ihrem Bruder, der dann auch prompt zum Ziel von wütenden Lindwurmattacken wird, nachdem dieser Isleth abgeworfen hat. Tanyl geht mit gezielten (und weniger gezielten) Kälte-Zaubersprüchen gegen das Wesen vor, und gerade als Oslarelar seine Angst überwindet und sich auch in den Nahkampf werfen will, wird der niederträchtige Wyrm von meisterhaften Schlägen Aenialis eines seiner Flügel beraubt und aufgeschlitzt, was Tanyl prompt nutzt um der Bestie eine Flaming Sphere in die Eingeweide zu stopfen, die noch dazu mittels einer Rod zu für das Wesen tödlichen Kälteschaden gewandelt wurde. Unter kakophonischem Geschrei vergeht der Lindwurm.

Doch statt Sieg und einem zu plündernden Hort erhalten die Helden eine böse Überraschung. Das Wesen kollabiert in sich selbst und ein Strudel öffnet sich, der Oslarelar, Isleth und Aenialis prompt einsaugt. Tanyl hat noch genug Zeit zu erkennen dass der Lindwurm ein Portalschlüssel war, bevor auch er in den Mahlstrom gezogen wird. Auf der anderen Seite finden sich die Helden an einem kalten, finsteren Ort wieder, bedrängt von mit Ketten behangenen Gestalten in einem mit Ketten behangenen Raum voller drehender Säulen die von lebenden Ketten und Hautfetzen umschlungen werden. Die Helden erkennen ein Muster. Die Wesen (von Tanyl und dem verdächtig teufelskundigen Oslarelar als Kettenteufel, Vestrac Evangelisten, identifiziert) mokieren sich über die am Boden (oder im Fall von Tanyl in Ketten) liegenden Elfen und wundern sich, warum es keine Drow sind. Ungeachtet dieser und anderer Kommentare, welche es nahe liegen lassen, dass die Schicksalswanderer von ihrem Auftraggeber hinters Licht geführt wurden, gehen die Elfen zum Angriff über, und den Teufeln vergeht schnell das Lachen. Aenialis wütet mit rechtschaffenem Zorn unter den Kreaturen, Isleth an seiner Seite, während Oslarelar zuerst einen am Boden liegenden Teufel in den wahren Tod befördert, bevor er erfolglos versucht, den mit verheerenden Sprüchen um sich werfenden Tanyl aus seinen Ketten zu befreien, bis dieser ihm dank überragender Geistesfähigkeit mitteilt wie die Ketten ausgeschaltet werden können.

Die Helden sammeln sich nach diesem Kampf. Beim Durchsuchen des Raumes wird leider schnell Gewissheit was sie befürchteten: Sie befinden sich in den neun Höllen, wahrscheinlich in Phlegetos, und haben keine offensichtliche Möglichkeit zurück ins Feywild zu finden. Das Portal ist zwar noch offen, aber es besteht keine Möglichkeit hindurch zu kommen. Einiges Überlegen fördert zu Tage, dass ein Schlüssel für das Portal gebraucht wird, vermutlich das gesuchte Amulett, und dass dieses innerhalb einer Meile des Portals zu finden sein würde. So wird die infernalische Feste erkundet. Vorbei an mehreren Haufen animierter Ketten, welche alle vom ansässigen Rogue beiseite geschafft werden (teils durch Geschick, teils durch Können, und einmal mittels furchtbarer Flötenmusik), findet die kleine Gruppe einen Raum mit Fächern wie in einem Leichenschauhaus und einem Holzthron in der Mitte. Prompt werden sie beim Eintreten von Visionen schrecklicher Folter, gerichtet gegen die dem Helden jeweils wichtigste Person, heimgesucht. Sie erleben eine grausige Szene (Die Toten erwachen und versuchen sie zu zerreißen, während die liebste Person von den Ketten zerdrückt und aufgeschlitzt wird). Oslarelar schafft es seine Schwester zu retten, während die anderen sichtlich gebeutelt aus dem Raum taumeln. Es wird beschlossen hier nie wieder hineinzugehen.

Nach einigen Biegungen finden die Helden den Haupteingang in den Komplex und sehen nicht nur eine beeindruckende Aussicht auf die Ebene von Phlegetos (komplett mit fliegenden Teufeln, sogar einige Erinyen dabei) sondern auch einen Strudel welcher eine Ebene tiefer geführt hätte, welchen sie gerade noch vermeiden. Außerdem sehen die Helden, dass der hintere Teil der Feste ein riesiger Kokon aus Ranken, Ketten, Fleisch und Knochen ist, was ihre Neugierde weckt. Zurück in der Feste wird die andere Abzweigung genommen, und auf dem Weg zum Knochenkokon stellen sich die Helden einem bodenlosen Gang, wo Ketten scheinbar aus der blanken Wand wachsen. Einige dieser Ketten greifen sogar an, doch geführt von ihrem an finstere Katakomben gewöhnten Cousin (beliebigen Grades) finden sie einen weiteren Gang, der parallel zu der Kletterhalle verläuft.

Hier findet sich in einem kleinen Raum mit vier Obelisken ein grausiges Geheimnis. Getarnt von einer Illusion schläft hier in einem Sarg voller Blut ein untoter Kettenteufel, welcher zu allem Überfluss auch noch ein "Geistvampir" ist und versucht den Helden die psychische Energie auszusaugen. Oslarelar hat sogar einmal etwas über ihn gelesen, Houvaang. Seine Aura des Graues setzt Isleth und Oslarelar ziemlich zu, doch Tanyl beschwört mit überragendem Erfolg heiliges Licht, Aenialis ruft die Sommerkönigin an und fügt dem Wesen erste Wunden zu. So beflügelt beweist Isleth wieder, dass sie bereit ist mit jedem Gegner zu ringen, bevor Oslarelar das Wesen mit einigen gezielten Schwertstößen zurück in seinen Sarg treibt, wo es vom silbernen Zweihandschwert des Champions der Sommerkönigin endgültig vernichtet wird. Aber auch hier findet sich die Kette nicht, auch nicht nachdem der Sarg des Wesens gründlich durchsucht wird, wobei Tanyl fast einen Arm an nekrotische Energien verliert, was er aber mit einigen Zaubern wieder richtet. Immerhin finden sie eine magische Flammenrune.

Schließlich erreichen die Helden den Kokon, und während sie sich noch um die nekrotischen und karnivoren Ranken an dessen Rand sorgen, erscheinen nicht nur zwei weitere Kettenteufel, sondern ihr Meister offenbart sich in Form eines mächtigen Knochenteufels namens Velstrarrture, welcher die schon recht angeschlagene Gruppe bittet näherzukommen. Im Gespräch mit dem Wesen wird einiges klar. Effrien war nicht der, der er vorgab zu sein, sondern Jarlaxle Baenre, jüngster Spross des mächtigsten Hauses von Menzoberranzan, und ein notorischer Rebell unter den Drow. Das Amulett, welches der Teufel nach langer Knechtschaft den Drow entrissen hatte, hat die einmalige Eigenschaft, Drow, und vor allem weibliche Drow, abzuwehren. Verraten vom eigenen Auftraggeber. Das Geld wirkte einfach zu gut. Mit einigem Zögern treten die Helden nun in Verhandlungen mit den Teufeln, einerseits weil ein Kampf für beide Seiten äußerst gefährlich wirkt, aber auch angesichts der Ungewissheit ob ihr unfreiwilliges Verlassen des Feywilds die auf ihnen liegende Zeitmagie nicht durcheinander gebracht hätte. Sie überlegen lange. Es gibt viel zu bedenken. Am Ende sehen sie jedoch nur einen Weg

Das Ringen um den Vertrag ist zäh, und viele Alternativen werden gewälzt (der Teufel schreibt sehr schnell und geübt, sein Fachjargon ist beängstigend), aber dank dem religiösen Wissen von Aenialis, dem Wissen um Verträge von Tanyl, und dem Verhandlungsgeschick von Oslarelar gelingt es den Helden dem Teufel einen Vertrag unterzujubeln welcher zumindest nach ihrem besten Wissen nur Vorteile für die Schicksalswanderer birgt. Nicht nur willigt das Wesen ein die Helden auf die materielle Ebene zum Well of Dragons zu teleportieren ohne eine Seele einzufordern, sie dürfen auch das Amulett begutachten um bei einer zukünftigen Gelegenheit dem hinterhältigen Jarlaxle eine Dosis seiner eigenen Medizin in Form einer Fälschung unterzujubeln.

So wird dieser Vertrag mit Blut unterzeichnet, denn der Feind meines Feindes kann zumindest kurz mein Verbündeter sein. Mit einem Tosen verschwindet das Bild der neun Höllen vor den Helden, kurz erfahren sie wieder ein Gefühl von Schwerelosigkeit, und als sie ihre Augen wieder öffnen...

No comments:

Post a Comment